Italdesign und Airbus noch weiter vor- an. Die Ingolstädter setzen beim „Pop. Up Next“ auf ein modulares Konzept: Die Passagierkabine wird entweder von einer Drohne oder einem Elektroauto transpor- tiert. Das badische Start-Up Volocopter tüftelt seit sieben Jahren mit Unterstüt- zung der Daimler AG an der Idee eines elektrischen Drohnen-Flugtaxis, das mit einer Reichweite von Rund 50 Kilometern den Personentransport in den Metropo- len revolutionieren soll. Die Fortschritte sind vielversprechend: Im vergangenen schwebte der Volocopter acht Minuten in einer Höhe von 60 Metern über der ara- bischen Metropole Dubai und landete da- nach sicher. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat den Verkehr der Zu- kunft simuliert und kam zu dem Ergebnis, dass der Betrieb mehrerer Millionen sol- cher Drohnen über den Städten möglich ist. „Wir gehen in unseren Modellen pro Stadt von einigen hundert Drohnen bei Passagierdrohnen aus, da Vertikale Mobi- lität lediglich ein weiteres Verkehrsmittel und keine vollständige Substitution heutigen Massenverkehrs ist. Das Limit sind für uns stark der Nutzen für die Allgemeinheit und die so- ziale Akzeptanz. Bei den Drohnen, die zum Gütertransport eingesetzt werden, glauben wir nur an spezifische Anwendungsfälle, wie zum Beispiel entlegene Gebiete oder Arzneimittel“, ergänzt Gregor Grandl von Porsche Consulting. DIE ZULASSUNG IST NOCH NICHT GEREGELT Nach Ansicht von Luftfahrtexperten sind eVTOL-Vehikel (Electric Verti- cal Take-Off and Landing) sicherer als Helikopter, leiser, extrem zuver- lässig und deutlich günstiger. Interessant ist auch die Energiebilanz der elektrifizierten Fluggeräte. Grundsätzlich verbraucht der Luftver- kehr mehr Energie als das Autofahren. Wie viel hängt vom aerodyna- mischen und technischen Konzept ab. Als eine grobe Faustregel gilt, dass Multirotorkonzepte einen Energiefaktor von 15 bis 20 gegenüber Elektroautos haben, während Tragflächenkonzepte den Energiefaktor vier bis acht benötigen. Deshalb kommt es auch bei dieser Form von urbaner Mobilität für eine gute Ökobilanz vor allem auf das Laden der Batterien mit Strom aus regenerativen Energiequellen an. Dass bei Drohnen die Sicherheit eine große Rolle spielt, liegt auf der Hand. Zumal diese Fluggeräte auch autonom unterwegs sein werden. Laut dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr soll die Zulassung europaweit geregelt werden – noch in diesem Jahr könnten von der EU-Kommission detaillierte Vorschriften kommen. Allerdings dreht es sich dabei um Paketdrohnen. Für Flug- geräte, die mit der damit verbundenen Risikoeinstufung gesondert zugelassen werden müssen, wie zum Beispiel die Flugtaxis, dürften die Bestimmungen noch etwas auf sich warten lassen. Auch dafür lie- gen schon Konzepte eines Flugverkehrsmanagementsystems bereit. Es soll künftig einen sicheren autonomen Betrieb von Drohnen im unteren Luftraum, dem sogenannten U-space, ermöglichen. Wolfgang Gomoll E lektrofahrzeuge, die mit aus erneuerbaren Energien ge- wonnenem Strom fahren, gelten als zentraler Baustein für die nachhaltige Mobilität der Zukunft. Obwohl die Batterietechnologie für immer größere Reichweiten sorgt und auch die Hersteller von Nutzfahrzeugen die ersten Hybrid- oder Elektro-Transporter auf den Markt bringen, gibt es noch eine Rei- he von Herausforderungen. So stehen Betreiber und Nutzer vor dem klassischen Henne-Ei-Problem: Die Betreiber scheuen den Ausbau der Ladeinfrastruktur, weil sie nicht wissen, wo, wie vie- le und welche Ladestationen benötigt werden. Und die Kunden halten sich beim Kauf von Hybrid- und Elektrotransportern zu- rück, solange sie die Infrastruktur für nicht ausreichend oder den Aufwand bei der Abrechnung für den an Ladesäulen „getankten“ Strom für zu hoch erachten. POWERJames, ein E-Mobility-Startup aus Mannheim, ist an- getreten, um das Problem zu lösen. Dazu hat es mithilfe eines kleinen Hardware-Chips und eines Smartphones ein Verfahren entwickelt, dass Betreibern und Nutzern von Ladestationen eine einfache Freischaltung, Authentifizierung und Abrechnung ermöglicht. „Mit unseren Lösungen müssen die Betreiber keine Internetverbindung für die Abrechnung bereitstellen“, erklärt Norman Ueberrhein, Geschäftsführer der POWERJames GmbH. „Außerdem bieten wir die niedrigste Einstiegshürde für neue Nutzer. Sie benötigen weder eine RFID-Karte, noch einen Schlüs- sel oder einen Mitgliedsantrag. Das Einzige, was sie brauchen, ist unsere App.“ Da das POWERJames-Verfahren ohne Internetan- schluss auskommt, funktioniert das System auch in Kellern, Tief- garagen und anderen Bereichen, in denen keine Mobilfunk- verbindung hergestellt werden kann. So können die Fahrer von Elek- trofahrzeugen zuverlässig und sicher in jeder Um- gebung eine Ladestation freischalten und den da- rüber bezogenen Strom abrechnen. Christoph Neuschäffer SONDERVERÖFFENTLICHUNG VON GUIDO REINKING AUTOMOTIVE PRESS © Volocopter Ein Volocopter könnte auch bald über New York City fliegen. Ein Chip soll den Zugang zur E-Mobilität erleichtern 15 An der Ladestation von POWERJames können sich die Nutzer von Elektrofahrzeugen schnell und einfach per App anmelden, um Strom zu beziehen und abzurechnen.