4 DER FUHRPARK DER ZUKUNFT  MARKTÜBERSICHT Der Diesel lebt D rohende und ausgesprochene Fahrverbote haben den Diesel- antrieb 2018 in Flotten noch stärker unter Druck gebracht. Die Höfe der Händler standen voll mit gebrauchten Dieselfahrzeugen, für die sich schwer Käufer finden. Somit mussten Fuhrparkleiter und Leasingfirmen mit sinkenden Restwerten kalkulieren, was bei niedrigen Fahrleistungen Benziner wirtschaftlicher machte. Doch im zweiten Halbjahr deutete sich eine Entspannung an. Der An- teil von Dieselfahrzeugen im Flottenmarkt hat sich knapp unter der 60-Prozent-Marke stabilisiert. Dabei unterscheidet sich der Flottenmarkt deutlich vom Privatmarkt, wo sich der Dieselanteil zwischen 20 und 24 Prozent eingependelt hat. Hierzu beigetragen hat vor allem die Angebots- seite. Die Hersteller brauchen den Diesel, um ihre CO2-Ziele einzuhalten und geben lieber einen höheren Rabatt, als am Ende eine Strafe zu zahlen. Zudem sind die neuen Diesel tatsächlich sauber und stoßen auch im rea- len Fahrbetrieb kaum noch Stickoxide oder Feinstaub aus – insbesondere die neuen Euro 6d-Temp Motoren. DAS ANGEBOT TREIBT DEN MARKT Alternative Antriebe erfreuen sich zwar weiterhin hoher Wachstums- raten, absolut bleibt ihre Bedeutung im Flottenmarkt allerdings noch überschaubar. Während der Hybridanteil (ohne Mild-Hybride) knapp unter der Drei-Prozent-Marke stagniert, ist der Anteil batterieelektrischer Fahr- zeuge (BEV) deutlich gestiegen. Tendenziell liegt der Flottenmarkt gegen- über dem Privatmarkt bei der Elektrifizierung um einige zehntel Prozent- punkte höher. Im März 2019 meldeten die Flotten erstmals seit Mai 2014 mehr BEVs als Hybride an. Hier hat das Tesla Model 3 seine Spuren hinterlassen. Weite- ren Auftrieb wird die Antriebsart im Jahresverlauf durch den Audi e-tron und den Mercedes EQC erhalten. Zudem wird zur IAA endlich der VW id.3 vorgestellt, der eine Reichweite von gut 400 Kilometern zum Preis von rund 30.000 Euro bringen soll. Michael Gergen, Dataforce Dataforce ist ein auf den Flottenmarkt spezialisierter Marktbeobachter Die Elektrifizierung der Flotten nimmt Fahrt auf – doch bis dahin wird der Diesel noch gebraucht. Marken/Modelle Januar–März Diff. Jahr % VW 48.974 15,2 Golf 11.764 14,1 Passat 7.050 -21,4 Tiguan 5.791 23,3 Touran 4.345 5,9 Polo 4.264 53,5 Audi 22.746 16,5 A4, S4 6.926 22,4 A6, S6 5.378 41,8 BMW 21.522 10,6 Mercedes 20.850 3,6 C-Klasse 4.970 11,7 Ford 17.971 9,2 Focus 5.169 -7,7 Skoda 17.065 7,1 Octavia 7.550 7,6 Opel 10.108 -10,6 Renault 8.307 -2,3 SEAT 8.271 36,7 Volvo 5.587 44,9 Toyota 4.596 2,4 Hyundai 3.878 60,3 Peugeot 3.519 -5,6 Sonstige 23.998 -11,2 Flottenmarkt gesamt 217.392 8,0 Top Pkw-Marken und -Modelle im relevanten Flottenmarkt Januar bis März 2019 Quelle: Dataforce Quelle: Dataforce Diesel Benzin Alternativ 2015 2016 2017 2018 2019 Verteilung der Kraftstoffarten in Flotten (Pkw, Angabe in Prozent, 2019: 1. Quartal) 5,35 36,10 58,56 4,30 37,30 58,40 3,50 32,10 64,50 2,00 26,60 71,40 1,70 23,90 74,40