Datensicherheit und Flexibilität

11.9.2015

DATENSICHERHEIT UND FLEXIBILITÄT

Schlüssel zum Erfolg der vernetzten Mobilität

 

Datensicherheit und Flexibilität

 

Was kann ein Unternehmen, das man vor allem als Hersteller von Banknoten, Ausweisen und Chipkarten kennt, der Automobilindustrie bieten? „Sicherheit“, sagt Stefan Auerbach, Geschäftsführer Mobile Security von Giesecke & Devrient, „wie allen unseren Kunden.“ Das deutsche Traditionsunternehmen, 1852 in Leipzig als Banknoten- und Wertpapier-Druckerei gegründet, hat seine hohen Sicherheitsstandards in die Welt der vernetzten Mobilität übertragen. Denn die Datenströme, die heute schon – und künftig noch viel mehr – zwischen Autos, Service-Anbietern und der Infrastruktur ausgetauscht werden, müssen fehlerfrei gemanagt und vor Hacker-Angriffen geschützt werden.

Mehr als fünf Milliarden SIM-Karten ausgeliefert

Giesecke & Devrient ist der Spezialist für die Absicherung digitaler Identitäten in der mobilen Kommunikation, im elektronischen Zahlungsverkehr und bei der Authentisierung in Unternehmensnetz-werken. Sichere SIM-Karten sind dabei ein wesentlicher Bestandteil. Über die vergangenen Jahre hat das Unternehmen mehr als fünf Milliarden SIM-Karten an über 400 Telekommunikationsunternehmen weltweit ausgeliefert. Mehr als zwei Milliarden Karten werden über Systeme von Giesecke & Devrient weltweit gemanagt. „Das Auto ist eigentlich auch nichts anderes als das ultimative mobile Endgerät“, sagt Axel Deininger, Leiter der Division Enterprise Security. Deswegen war der Schritt ins Automobil nur eine logische Konsequenz.

Als Marktführer in diesem Bereich – acht von zehn Autoherstellern werden von G&D mit SIM-Karten beliefert – arbeitet G&D schon an der nächsten Innovation, die Automobilherstellern und OEMs ein Höchstmaß an Flexibilität bietet: Subscription Management. In Zukunft wird die Plug-in-SIM-Karte nicht mehr im Infotainmentsystem des Autos irgendwo hinter dem Armaturenbrett eingesteckt, sondern befindet sich fest verlötet in der Kommunikationselektronik des Fahrzeugs. Dort kann sie über das Mobilfunknetz mittels Subscription Management je nach Auslieferungsland angesteuert und entsprechend aktiviert werden.

„Der Vorteil für den Automobilhersteller ist ein hohes Maß an Flexibilität“, erklärt Geschäftsführer Auerbach. Ein Auto kann nun ohne Austausch der SIM-Karte in verschiedene Märkte geliefert und flexibel mit einem Mobilfunkanbieter verbunden werden, was die Logistik erheblich vereinfacht. In der nach Effizienz strebenden Automobilindustrie ist dies ein hervorragendes Verkaufsargument. Denn für jedes Land eine eigene Variante vorzuhalten wäre ein logistischer und finanzieller Albtraum. Nicht nur für den Autohersteller ist Flexibilität wichtig, sondern auch für den Endkunden: Er kann viel einfacher den Anbieter wechseln.

Auch die großen Hersteller von mobilen Endgeräten interessieren sich für diese Technologie: In den USA erlaubt das iPad 2 den Endkunden bereits heute die Wahl des Mobilfunkanbieters. Spätestens 2018, mit Einführung des automatischen Notrufs eCall in allen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in Europa, werden alle Neuwagen eine SIM-Karte an Bord haben und somit vernetzt sein. Es wird erwartet, dass die Vernetzung dann auch für weitere Telematikdienste im Straßenverkehr genutzt wird. Giesecke & Devrient arbeitet an Lösungen, die das IT-Sicherheitskonzept in Autos erheblich verbessern.

Sicherere Kommunikation für vernetzte Autos

Wegen des erhöhten Risikopotenzials durch fehlerhafte Software, Schadsoftware, Viren und dem unbefugten Zugriff durch Hacker muss das System ein Höchstmaß an Sicherheit bieten. Erst durch diese abgesicherte Kommunikationsschnittstelle werden Angebote wie „remote Maintenance“ möglich: Durch regelmäßige Updates kann die Software eines Automobils auf dem neuesten Stand gehalten werden. Aber auch die Kommunikation des Fahrzeugs mit dem Hersteller oder der Werkstatt wird ermöglicht. Melden Sensoren des Fahrzeugs ein technisches Problem, wird automatisch ein Termin mit der Werkstatt verabredet, die dann bereits auf die Reparatur vorbereitet ist. Ein weiteres Einsatzgebiet ist Flotten-Management in Bereichen wie Car-sharing und Logistik. Darüber hinaus können Versicherungen zum Beispiel „Pay-as-you-drive“-Tarife anbieten. Der Versicherte zahlt seine Versicherungsprämie basierend auf der tatsächlichen Nutzung des Fahrzeugs. Die Datenbasis hierfür kommt aus der Fahrzeugelektronik und muss vor der Nutzung durch Unbefugte geschützt werden. Auch direkte Zahlungsabwicklungen, zum Beispiel für Elektrofahrzeuge an einer Ladestation, werden durch das Modul mit sicherer Datenübertragung möglich. Womit sich für Giesecke & Devrient der Kreis zu den Ursprüngen des Unternehmens wieder schließt: als Garant für die Echtheit von Werten und Identitäten und die Sicherheit und Authentizität von Zahlungstransaktionen..

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