13 SONDERVERÖFFENTLICHUNG VON GUIDO REINKING AUTOMOTIVE PRESS ENGELMANNS DOPPELSTRATEGIE: Kerngeschäft stärken, neue Felder erschließen VORSTANDSCHEF HOLGER ENGELMANN hat Webasto den Weg für die Verände- rungen bereitet, die die neue Mobilität von Unternehmen fordert. Die Dop- pelstrategie basiert auf den Säulen „Strengthening“ und „Participating“: „Wir stärken konsequent unser Kerngeschäft und erschließen neue Geschäftsfelder, die zu unserem Kompetenz-Profil passen.“ Dank Elektromobilität sieht Engelmann großes Potenzial für die nächsten Jahre. So erweitert Webasto kontinuierlich sein Angebot an Hochvoltheizern, die für batteriebetriebene Fahrzeuge und Plug- in-Hybride alternativlos sind. Engelmann: „Webasto schafft auch im Automobil der Zukunft Komfort und Lebensqualität.“ Zudem steigt das Unternehmen in die Entwicklung und Produktion von Antriebs- batterien und Ladelösungen für private Pkw und Dienstwagenflotten ein. Auf der IAA Pkw stellt Webasto erstmals in Deutschland innovative Wandladestatio- nen und Hochvolt-Batteriesysteme vor. Das Unternehmen ist auch mit bestehen- den Produkten in der neuen Mobilität un- terwegs. Für Carsharing-Fahrzeuge bietet der Thermospezialist Standheizungen an, die das Auto vor Fahrtantritt vorwärmen. Auch die autonome Mobilität beflügelt die Fantasie: Wird das Auto zum dritten Lebensraum, so heißt es bei Webasto, könnte das Schiebe- oder Panoramadach noch wichtiger werden. Leichtbau und Crash-Sicherheit eine Rolle. Auch das Handling so großer Komponen- ten ist wichtig. All das beherrscht Webasto – immer mit höchstem Qualitätsanspruch – was zentral für den Automobilmarkt ist. Eine Antriebsbatterie bauen, das ist moderner Zehnkampf. Da muss man alle Sportarten beherrschen. MVM: Wie weit sind Sie? Gibt es schon Kunden? Bez: Wir sind positiv überrascht über das gro- ße Interesse. Wir gehen davon aus, dass es in anderthalb bis drei Jahren die erste Batterie von Webasto in einem Serienfahrzeug geben wird. MvM: Sie stellen auf der IAA eine Wandlade- station vor, mit der ein Elektroauto zu Hause geladen werden kann. Wieso steigen Sie in diesen Bereich ein? Bez: Vertrieb und Montage einer sogenann- ten „Wallbox“ gleichen dem Geschäft mit Standheizungen, das wir seit Jahrzehnten beherrschen. Zum Beispiel im Vertrieb: Der Kunde kann die Wallbox entweder beim Kauf des E-Autos bestellen, über den Händler be- ziehen oder bei uns im Webshop kaufen. Die Verkaufskanäle sind denen bei Standheizun- gen sehr ähnlich. Die Autohersteller wollen sich darum nicht auch noch kümmern und sind froh, wenn wir genau hier passgenau unterstützen. MvM: Wie sieht es bei den Wallboxen aus – werden Sie die selber produzieren? Bez: Auch bei der Wallbox geht es um die Industrialisierung der Produktion. Heute wer- den Wallboxen wenig effizient in Handarbeit gefertigt. Da gibt es noch viel Rationalisie- rungspotenzial. Das gilt auch für die Mon- tage beim Kunden. Wir bei Webasto haben die Kompetenz, diese Lösungen in größeren Serienstückzahlen zu produzieren. Unsere globalen Produktionsstrukturen sind effizi- ent und bereit für den nächsten Schritt der Mobilität. MvM: Nun ist eine Wallbox mehr als nur ein Stromanschluss. Steckt da nicht eine Menge Intelligenz drin? Bez: Das ist korrekt. Eine Wallbox muss nicht nur an das Stromnetz angeschlossen wer- den, sondern auch mit dem Auto und dem In- ternet kommunizieren können. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dies sehr schwierig sein kann. Die Installation werden deshalb geschulte Partner von uns übernehmen. Je nach Anforderung des Nutzers bieten wir mit „Webasto Charging Solutions“ verschiedene Modelle an Wandladestationen an. Die dafür nötige Kompetenz haben wir sowohl in der Entwicklung, als auch seit Anfang des Jahres in der Produktion: Seitdem haben wir den Elektronik-Dienstleister Schaidt-Innovations mit entsprechendem Produktions-Know-how und -kapazitäten an Bord. Kurzum, wir haben die Wallbox selbst entwickelt und produzie- ren sie auch selbst. MvM: Die Elektromobilität steht noch vor vielen ungelösten Fragen. Was passiert zum Beispiel, wenn abends in einer Stadt tausen- de Arbeitnehmer nach Hause kommen und gleichzeitig ihr Fahrzeug laden wollen? Bez: Dazu brauchen wir ein intelligentes La- de-Management. Eine leere Batterie braucht mehr Ladestrom als eine, die fast voll ist. Wir werden eine Standardvariante und eine in- telligente Wallbox anbieten, die sogar helfen kann, das Stromnetz zu stabilisieren. Das Interview führte Guido Reinking. Mehr Informationen: www.webasto.com > FABIAN BEZ, gesamtver- antwortlich für das Thermo- Geschäft bei Webasto HARTUNG WILSTERMANN, Leiter des Geschäftsbereichs E-Solutions & Services DR. HOLGER ENGELMANN, Vorstandschef SONDERVERÖFFENTLICHUNG VON GUIDO REINKING AUTOMOTIVE PRESS